SCHALTSCHRÄNKE, DIE ALLEM STANDHALTEN
SWIBOX AG | 11.12.2023

In den Basistunnel Gotthard, Lötschberg und Ceneri (Foto) mit einer Gesamtlänge von 107 km herrschen extreme Bedingungen, denen die technischen Anlagen von Swibox erfolgreich standhalten.

Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) ist ein Markenzeichen der modernen Schweiz. Zwei von drei Tunnel dieses riesigen Projekts (Gotthard und Ceneri) sind mit Schaltschränken ausgestattet, die im Kanton Freiburg vom Unternehmen Swibox AG produziert wurden. Insge­samt sind es mehr als 3500 Schaltschränke. Die Aktiengesellschaft mit Sitz in Balterswil im Kanton Thurgau übernimmt nun die gesamten Revisionsarbeiten der Klimatisierungsanlagen der Schaltschränke der NEAT und des Lötschbergtunnels.

Die Firma Swibox, die allein im Kanton Freiburg rund 60 Personen beschäftigt, ist auch ausser­halb der Landesgrenzen für ihr Know-how im Bereich Schaltschränke, die extremen Bedingun­gen standhalten, bekannt. «Aktuell produzieren wir Hunderte davon, die für die Metrostatio­nen von Paris bestimmt sind und dort das Öffnen der Wagentüren regeln werden», erklärt Christian Bracher, CEO von Swibox. In der Produktionsstätte im Kanton Freiburg werden pro Jahr über 250 Tonnen rostfreien Stahl verarbeitet. Swibox ist zudem an einem wichtigen euro­päischen Elektromobilitätsprojekt beteiligt: «Einer der Hauptproduzenten von Schnelllade­geräten für Elektrofahrzeuge hat vor, im Jahr 2024 in ganz Europa insgesamt 5000 Schnell­ladegeräte zu installieren. Wir sind beauftragt, ihm die Schaltschränke dazu zu liefern.»

Neues Produkt, neue Produktionsstätte

2024 dürfte für Swibox ein erfolgreiches Jahr werden. Denn zusätzlich zum grossen europä­ischen Elektromobilitätsprojekt will das Unternehmen ein ehrgeiziges Forschungs- und Ent­wicklungsprojekt abschliessen, das von der schweizerischen Agentur für Innovationsförderung Innosuisse und der Wirtschaftsförderung des Kantons Freiburg unterstützt wird. «Wir haben festgestellt, dass die aktuell auf dem Markt verfügbaren feuerresistenten Schaltschränke zahl­reiche Defekte aufweisen, und wir haben uns für die Entwicklung eines optimierten Modells drei Jahre Zeit gegeben», erklärt Christian Bracher. Das Ergebnis ist ein um 30 Prozent leichte­res Produkt mit einer niedrigeren Innentemperatur und einer feuchtigkeitsresistenten Aussen­fläche, die im Innern keinen Dampf erzeugt. «Der Schrank befindet sich nun in der abschlies­senden Zertifizierungsphase und soll dort eingesetzt werden, wo auch bei einem Brand eine einwandfreie Funktionsweise essenziell ist – beispielsweise in Spitälern, Flughäfen oder Tunnels», fügt der CEO hinzu.

Das auf den internationalen Markt ausgerichtete Produkt wird an den beiden Schweizer Stand­orten von Swibox (ein dritter Standort befindet sich in Ungarn) hergestellt. Der freiburgische Standort wird demnächst ausgebaut, da er für das wachsende Unternehmen mittlerweile zu klein ist. «Mit der neuen Produktionsstätte können wir die Produktionsfläche um rund 2500 m2 vergrössern», erklärt Christian Bracher. Dies erfordert mehrere Dutzend neue Mitarbeitende.