ROVÉO: EIN ROBOTER SORGT FÜR SICHERHEIT
ROVENSO | 28.08.2020

Bildunterschrift :Die Batterie von einem Meter Länge und einem Gewicht von rund 50 kg verleiht ROVéo eine Autonomie von etwa acht Stunden.

Der High-Tech-Landroboter ROVéo ist in Sachen Sicherheit ein wahres Multitalent: Er kann Eindringlinge aufspüren, einen Brandherd orten oder nächtliche Kontrollgänge durchführen. So ist es kein Wunder, dass der Prototyp des Start-ups Rovenso bereits das Interesse wichtiger Akteure aus der Sicherheitsbranche im In- und Ausland geweckt hat. «Wir arbeiten mit mehreren grossen Dienstleistungsanbietern zusammen und planen, ROVéo bis 2022 auf den Markt zu bringen», sagt Thomas Estier, Direktor des 2016 gegründeten Spin-offs der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL).

Mit seiner Knickrahmenlenkung, die von Robotern in der Weltraumforschung inspiriert wurde, hat ROVéo einen enormen Vorteil gegenüber seiner Konkurrenz. Dank seiner vier voneinander unabhängigen Antriebsräder kann er nämlich mühelos Treppen steigen oder sich auf unwegsamem Gelände fortbewegen. «Die eigentliche Innovation ist das passive Fahrgestell: Damit ist der Roboter in der Lage, sich ohne Einsatz künstlicher Intelligenz und mit minimalen Rechenressourcen dem Geländeprofil anzupassen. Diese sehr effiziente Art und Weise, ein komplexes Problem zu lösen, findet bei unseren künftigen Kunden grossen Anklang», bemerkt der ehemalige Weltraumrobotik-Forscher. «Wir besitzen eine exklusive Lizenz zur Nutzung dieser ursprünglich von der EPFL patentierten Technologie – ein perfektes Beispiel für den Technologietransfer.»

Verwendung von Open Source

In den High-Tech-Sicherheitsagenten ist ein Laser-Radar-System eingebaut, mit dem der Roboter die Umgebung in 3D abbilden und präzise und autonom navigieren kann. «In diesem Bereich haben wir uns bei den Entwicklungsarbeiten vor allem auf Open-Source-Daten gestützt – ebenfalls eine Form des Technologietransfers. Wir planen übrigens, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben, indem wir in naher Zukunft ein Dokument zu diesem Thema veröffentlichen», sagt Thomas Estier.

Ein Innosuisse-Projekt mit einer Reihe von akademischen Partnern wird sich demnächst mit den Fähigkeiten des Machine Learning beschäftigen, Anomalien zu erkennen. Im konkreten Fall soll ROVéo mit Wärme- und Infrarot-Kameras ausgerüstet werden.

Seit Ende März ist das Start-up am Technologiestandort Le Vivier ansässig. In unmittelbarer Nähe seines Hauptinvestors Nivalis Group profitiert es von idealen Wachstumsbedingungen. «Neben den Synergien, die wir bereits mit den anderen Unternehmen entwickelt haben, die unter anderem in den Bereichen Automatisierung und künstliche Intelligenz tätig sind, können wir auch in Bezug auf die Prozesse enorm viel von ihnen lernen. Dies ist für uns sehr bereichernd.»