INNOVATIVE LÖSUNGEN AUF HOLZBASIS
Bauen mit Holz | 06.09.2023

Die innere Tragstruktur und die Aussenfassaden der Krippe Le Tournesol in Renens zeugen vom Know-how des Unternehmens Charpentes Vial.

Holz ist eines der ältesten Baumaterialien. Von traditionellen Chalets über moderne Industriehallen bis hin zu mehrstöckigen Wohngebäuden: Die Freiburger Holzhandwerker haben ihre bewährten Techniken unablässig an die neuen Bedürfnisse angepasst. In Zusammenarbeit mit den Hochschulen haben sie innovative Lösungen entwickelt, um auf dem umkämpften Markt wettbewerbsfähig zu bleiben und uns in einer Zeit, in der uns der Klimawandel dazu zwingt, unsere Praktiken zu überdenken, eine nachhaltigere Alternative zu bieten.

«Seit wir 2004 am Bau von vier Brücken an der Umfahrungsstrasse von Bulle (Anm. d. Red.: zweitgrösste Stadt des Kantons Freiburg) beteiligt waren, haben wir an der Entwicklung eines besonders innovativen Systems für die Verbindung von Holz und Beton durch Kerben gearbeitet», erklärt Grégoire Vial, Direktor von Charpentes Vial SA. «Anschliessend haben wir dieses System in Partnerschaft mit der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) weiterentwickelt, um es auch im Gebäudebereich verwenden zu können.» Abgesehen davon, dass die Holz-Beton-Kombination die Baustruktur leichter gestaltet und neue ästhetische und architektonische Möglichkeiten bietet, erfüllt sie auch die Anforderungen an die Festigkeit und die Wärme- und Schalldämmungsleistung.

Das Freiburger Unternehmen hat dieses Prinzip unlängst beim Bau von mehreren fünf- und sechsstöckigen Gebäuden für Schulen oder Wohnbaugenossenschaften in der Westschweiz angewendet. «Wir führen unsere Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit der HTA-FR weiter», sagt Grégoire Vial. «Derzeit testen wir Bodenplatten aus recyceltem Beton.»

Die Technologie immer weiter vorantreiben

Verbindungssysteme stehen auch im Zentrum eines Innovationsprojektes, das vom Unternehmen JPF-Ducret SA in Partnerschaft mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Kantons Waadt (HEIG-VD) durchgeführt wird. Das patentierte Ferwood®-System verwendet mithilfe von Epoxidharz im Holz versiegelte Metallbolzen. Auf diese Weise können Holzteile untereinander sowie mit anderen Materialien verbunden werden. «Bei Hochleistungsbauprojekten treiben wir die Technologie noch weiter voran.» Dies ist beispielsweise der Fall bei Massivbauten mit grossen tragenden Elementen wie Industriehallen, Einkaufszentren oder Eishallen.

Seit 2020 ist auch die Grisoni-Gruppe in diesem Sektor aktiv, vor allem dank der Übernahme von Dougoud Construction Bois SA und Lanthmann Constructions Bois SA. «Dank der modularen Bauweise und der Vorfertigung in der Werkstatt sparen wir nicht nur Zeit, sondern können auch die neusten technologischen Innovationen nutzen», sagt der Direktor Alexandre Lanthmann. «Mit dem im Kanton Freiburg geplanten Kompetenzzentrum für Holzbau können wir unser Angebot noch weiterentwickeln.»