ZWISCHEN GRUNDLAGENFORSCHUNG UND PRODUKTION
BIOFACTORY COMPETENCE CENTER | 04.09.2024

Das Biofactory Competence Center (BCC) hat sich innerhalb von zehn Jahren einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Das Zentrum ist der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg angegliedert und international in der angewandten Forschung in den Bereichen Pharmazeutik, industrielle Biotechnologie und Nahrungsmittelindustrie tätig, die in Freiburg zu den zukunftsträchtigen Wirtschaftszweigen zählen.

Seine Leiterin, Prof. Carmen Jungo Rhême, interessiert sich insbesondere für die Antibiotikaresistenz, laut der WHO eine der grössten Herausforderungen unserer Gesellschaft. «Wir arbeiten mit dem CHUV, dem Universitätsspital in Lausanne, an einer klinischen Studie, bei der Patientinnen und Patienten mit Bakteriophagen behandelt werden. Wir optimieren bestimmte Verfahrensschritte», erklärt die Professorin für Biotechnologie, die bereits für bekannte Unternehmen der Pharmaindustrie wie CSL Behring, UCB Farchim, Merck Serono und Lonza gearbeitet hat. Sie weiss also durchaus, was es für die Entwicklung eines Verfahrens braucht, das sich einfach in ein GMP-Umfeld (Good Manufacturing Practice) implementieren lässt.

Mikroorganismen mit hoher Wertschöpfung

In Partnerschaft mit Schweizer Unternehmen und internationalen Konsortien beschäftigt sich das BCC mit weiteren Forschungsprojekten. Beispielsweise mit der Verwertung von Biomasse und ihrer Umwandlung in Produkte mit hohem Mehrwert wie biologisch abbaubare Biokunststoffe oder der Entwicklung medizinischer Implantate für den Wiederaufbau geschädigter Organe, der Bekämpfung von Staphylococcus aureus sowie der Herstellung neuer Lebensmittel, bei der Mikroorganismen eingesetzt werden. «Wir haben stets irgendwelche Projekte in der Pipeline!» schmunzelt die Leiterin.

Das auf die Optimierung von Prozessen spezialisierte BCC dient mehreren grossen Herstellern von Labormaterial auch als Showroom, u.a. haben Pall/Cytiva die Labore des BCC für die Produktion von viralen Vektoren ausgestattet. «Die Kooperation ist sehr wichtig, um die Entwicklung neuartiger Therapien voranzutreiben», sagt Emmanuel Abate, President Genomic Medicine & Head of Sustainability bei Pall/Cytiva. «Dank unserer Zusammenarbeit mit dem BCC können wir unser fundiertes Wissen teilen und einer neuen Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die nötigen Hilfsmittel in die Hand geben, um im schnell wachsenden Bereich der Genommedizin Fortschritte zu erzielen.»

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des BCC ist die Ausbildung.  Die Leiterin des Zentrums: «Wir bieten insbesondere eine Ausbildung zur Operatorin oder zum Operator in der Pharmaindustrie an. Sie ist in der Schweiz einzigartig und in der Industrie ist die Nachfrage nach diesem Berufsprofil hoch.»