VON BIENEN UND MENSCHEN
BEE VECTORING TECHNOLOGY | 28.08.2020

Bildunterschrift: In Zusammenarbeit mit Agroscope wurden Versuchsreihen an Erdbeeren durchgeführt, die besonders anfällig auf Pilzkrankheiten wie Grauschimmel sind.

Bee Vectoring Technology (BVT) hat eine bahnbrechende Innovation in der Landwirtschaft mitentwickelt: Der natürliche Bestäubungsprozess durch Bienen wird genutzt, um Parasiten zu bekämpfen und den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. Die europäische Geschäftsstelle des auf dem Gebiet weltweit führenden kanadischen Unternehmens befindet sich seit Februar 2020 auf dem Gelände AgriCo in Freiburg. «Ein von uns entwickelter Impfstoff wird durch ein patentiertes System an die Beine und den Körper der Bienen angebracht, sobald sie den Bienenstock verlassen. Anschliessend verteilen ihn die fleissigen Arbeiterinnen auf den Feldern. Der spezielle Pilzstamm ist für Bienen und künftige Konsumenten ungefährlich, jedoch äusserst wirkungsvoll gegen bestimmte Krankheiten wie Grauschimmel», erklärt Christoph Lehnen, Direktor von BVT in der Schweiz.

Um den Verteilprozess weiter zu optimieren, arbeitet BVT eng mit Agroscope zusammen, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung. «Anhand ihrer genetischen Analysen können wir die in den behandelten Feldern effektiv vorhandene Menge des natürlichen Fungizids bestimmen», sagt Christophe Lehnen. Er ist äusserst optimistisch in Bezug auf die rasche Entwicklung des Verfahrens in Europa. «Im Vergleich zum herkömmlichen Spritzen ist die Umweltbelastung geringer, die Qualität besser und der Ertrag viel höher. Wir sind bereits mit mehreren Unternehmen im Gespräch, die ihre Technologie anpassen wollen.»