PROBIERFREUDEN
GUTKNECHT GEMÜSE | 11.03.2019

Pascal Gutknecht hat Lust auf Neues. Vor 17 Jahren wagte sein Familienbetrieb den Zusammenschluss mit zwei anderen Bauernhöfen. Gutknecht und seine beiden Mitinhaber beschäftigen inzwischen 80 Mitarbeitende, produzieren grosse Mengen an Gemüse und sind spezialisiert darauf, Nischen zu bedienen.

«Neues können auch die Kunden in unserem Hofladen immer wieder probieren», sagt Gutknecht. Im attraktiv gestalteten Geschäft sind immer wieder neue Peperoni- Sorten, unbekannte Radieschen, ungewohnte Auberginen im Angebot. Nicht weniger als 29 verschiedene Tomaten konnten seine Kundinnen und Kunden letztes Jahr testen. Die Kunden entdecken neue Geschmäcke – und der Bauer entdeckt, was den Kunden gefällt. Diese fragen ihn manchmal auch ganz direkt, ob er nicht diese oder jene Sorte ins Sortiment aufnehmen könne. «Daraus sind schon oft neue Ideen entstanden». Gutknechts Hofladen liegt alles andere als zentral – und trotzdem kaufen jeden Tag 150 bis 200 Personen bei ihm ein. Hinzu kommen Bestellungen für Kindertagesstätten oder Restaurants. Den grössten Teil seiner Ware liefert Gutknecht aber an Grossverteiler. Und denen kann er dank seines Hofladens zeigen, welche Produkte gefragt sind. Die Food-Trends der Schweiz entstehen in Gutknechts Hofladen.

Der direkte Kontakt mit den Menschen ist dem Bauern wichtig. «Die Leute interessieren sich enorm fürs Essen», sagt er. Darum veranstaltet Gutknecht auch Führungen auf seinem Hof. «Wir sind wie ein Restaurant, bei dem man direkt in die Küche schauen kann», sagt Gutknecht. Die Gäste sehen dabei auch, wie wichtig das Seeland für den Schweizer Gemüseanbau ist. Rund ein Drittel der Produktion kommt aus der Gegend, die besonders viele innovative Bauernbetriebe beherbergt.

Aber Gutknecht ist nicht nur erfinderisch, sondern auch umweltbewusst. «Bereits heute sind wir so gut wie unabhängig, was unseren Strom angeht», sagt der junge Bauer, der auf rund 3800 Quadratmetern Fläche seinen eigenen Solarstrom herstellt. «Weiter sind wir in Planung für ein grosses Holzschnitzelkraftwerk in Zusammenarbeit mit Partner-Betrieben und der Gemeinde Kerzers». So will Gutknecht bald nicht nur frisch und lokal produzieren, sondern auch ohne CO2-Emissionen. Die Zukunft beginnt auf dem Bauernhof.