Industrie 4.0: Der Kanton Freiburg beweist seine Ambitionen
FNF | 08.11.2022

Olivier Curty, Staatsratspräsident und Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektor

«Das Potenzial und der Wettbewerbsvorteil sind vorhanden. Mit der Industrie 4.0 als Eckpfeiler unserer Wirtschaftsstrategie arbeiten wir an unseren Stärken und investieren in Bereiche, in denen wir viel zu bieten haben», erklärte Olivier Curty, Staatsratspräsident und Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektor. Weiter betonte er die Bedeutung von Industrie 4.0 für den Kanton Freiburg und schwärmte von den «neuen Perspektiven und Geschäftsfeldern», die sich dadurch eröffnen. So stand die Industrie 4.0 auch im Mittelpunkt der Veranstaltung der Wirtschaftsförderung des Kantons Freiburg (WIF) am 1. September 2022 im Technologiepark Le Vivier.

Jerry Krattiger, Direktor der WIF, bekräftigte: «Mit 3-D-Druck, Robotern, Maschinen mit integrierter Intelligenz, Sensoren, Big Data oder auch autonomen Fahrzeugen hält Freiburg starke Trümpfe, um die Industrie 4.0 weiter voranzutreiben. Le Vivier sowie zahlreiche weitere Innovationsstandorte in diesem Sektor bilden dafür ein erstklassiges Umfeld im Kanton.»

Die Revolution beginnt mit dem Hype

Adrienne Corboud Fumagalli, Präsidentin der Eidgenössischen Kommunikationskommission (ComCom) und unabhängige Verwaltungsrätin mehrerer Unternehmen, hob drei wesentliche Begriffe der Industrie 4.0 besonders hervor: die Vernetzung, die Intelligenz, d. h. die Fähigkeit, Daten in Echtzeit zu extrahieren und zu bearbeiten sowie die Automatisierung bzw. Robotisierung. «Heute wird viel über das Internet of Things gesprochen … Smart-Everything! Der Hype ist sehr gross und die Ernüchterung steht noch bevor, denn ich glaube, wir befinden uns erst in der Anfangsphase dieser vierten industriellen Revolution.»

Neben den bereits gehörten Stimmen kamen auch mehrere Wirtschaftsakteure zu Wort. Ihre Vertreter sprachen über aktuelle Trends, Chancen und Erfahrungen im Zusammenhang mit Industrie 4.0. «Massgeschneiderte Produkte zu vernünftigen Kosten. Dies ist eines der wichtigsten Versprechen der Industrie 4.0 und bietet so eine grosse Flexibilität in der Produktion», freute sich Alain Codourey, CEO von Asyril AG. Gilbert Gugler, Co-Direktor des Instituts iPrint der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg, unterstützte diese Aussage und führte weiter aus: «Die additive Fertigung spielt eine wichtige Rolle, denn sie bietet die Möglichkeit, einzigartige Teile herzustellen, limitiert die Abfallproduktion und fördert damit die Nachhaltigkeit.»

Datensicherheit: ein sensibles Thema

Giuseppe Certo, Projektmanager für Internet of Things bei Sdataway, verwies auf die Notwendigkeit, die Kontrolle über die Daten zu behalten. Zweifellos werden die Punkte Aufbewahrungsort und Sicherung in den kommenden Jahren kritisch sein. Die Gesprächspartner ermutigten den Kanton auch, seine Anstrengungen in den Bereichen Bildung und Innovationsförderung fortzusetzen.

Zum Abschluss der Veranstaltung lobte Jerry Krattiger die Dynamik der Freiburger Unternehmen und die hervorragende Abstimmung der digitalen Konvergenz auf die industrielle Basis des Kantons und den zahlreichen Schnittstellen zwischen den Schlüsselsektoren. «Die Möglichkeiten der Industrie 4.0 scheinen grenzenlos und wir werden sie mit grossem Ehrgeiz ergreifen.»