Mini-Interview mit Jean-Nicolas Aebischer, Direktor der HTA-FR.

Inwiefern unterscheidet sich die Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) im Bereich der Life Sciences von anderen Bildungsstätten?

Die HTA-FR unterscheidet sich durch ihren integrierten und komplementären Ansatz von den übrigen Institutionen der HES-SO (Fachhochschule Westschweiz), die 28 Hochschulen in den sieben Kantonen der Westschweiz umfasst. Unser Studiengang Chemie und das zugehörige Forschungsinstitut ChemTech konzentrieren sich auf die Molekularwissenschaften und die industrielle Verfahrenstechnik bzw. auf die Entwicklung chemischer und biotechnologischer Verfahren im Pilotmassstab, wobei der Schwerpunkt auf der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft liegt.

Können Sie einige Vorzeigeprojekte nennen?

Wir beteiligen uns aktiv am Schweizer Forschungsprogramm NCCR Catalysis, dessen Ziel es ist, die Energie- und Molekulareffizienz von katalytischen Verfahren zu verbessern. Wir arbeiten auch mit innovativen Unternehmen wie Bloom Biorenewables zusammen, die lignozellulosehaltige Materialien zur Herstellung nachhaltiger Chemieprodukte verwertet. Erwähnenswert sind auch unsere vielversprechenden Forschungsarbeiten im Bereich der Mechanochemie zu lösungsmittelfreien chemischen Reaktionen und unsere Partnerschaft mit dem Start-up Seprify für die Entwicklung nachhaltiger Pigmente.

Welche Rolle spielt dabei der Technologietransfer?

Eine absolut zentrale Rolle! Das Biofactory Competence Centre (BCC) beispielsweise ist mit seinen massgeschneiderten Ausbildungen und seiner angewandten Forschung im Bereich der Bioverfahrenstechnik hervorragend positioniert, um auf die Bedürfnisse der Biopharmabranche einzugehen. Die HTA-FR verfügt über Infrastrukturen, die in der Hochschulwelt ihresgleichen suchen. Sie will die Gesellschaft und die Wirtschaft an ihren Fähigkeiten und Kompetenzen teilhaben lassen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Innovationskraft unseres Kantons.